Dass diese altertümliche Art des Krabbenfanges noch ausgeübt wird, ist dem Sinn der Oostduinkerker Bevölkerung für Geschichte zu verdanken und der Tatsache, dass Oostduinkerke über einen idealen, sanft abfallenden Strand ohne Hindernisse und Gefahren verfügt. Ausserdem bildet der Strand von Oostduinkerke auf Grund seiner Lage und seiner Beschaffenheit für die Krabben einen ausgezeichneten Nährboden!
Dem Schauspiel des Krabbenfanges zu Pferde einmal beizuwohnen ist wirklich eine Reise wert! Das Krabbenfischen findetim Sommer und Winter bei Ebbe in einem Zeitraum von zwei Stunden - einer Stunde vor und einer Stunde nach der Ebbe - statt.
Der Fischer, gekleidet in einer Öljacke, Gummistiefeln und einem Südwester, sitzt auf dem Rücken des Pferdes, dass bis zur Brust im Wasser gehend, ein schweres Sacknetz hinter sich anzieht.
Meistens gibt es schwere Hengste der Brabanter oder Henngauer Rasse, die diese Arbeit verrichten, da eine ungewönliche Kraft und Widerstandsfähigkeit erfordert ist. In früheren Zeiten benutzen die Fischer Gebirgsmaulesel, die in Karawane nach die Küste kamen. Aber heutzutage sind diese Maulesel selten und die Kosten des Transportes zu hoch.
Von Zeit zu Zeit verlassen Fischer und Pferd das Wasser, um das Netz zu leeren und den Inhalt in die beiderseits der Flanken des Pferdes befestigten Körbe umzufüllen. Gleich nachdem der Fischer zu Hause angekommen, werden die Krabben gekocht und zum Kauf angeboten.
Es braucht nicht erwähnt zu werden, dass die Krabben von Oostduinkerke, die köstlichsten der Welt sind. Die Feinschmecker schätzen die äusserordentliche Frische und den unvergleichlichen Wohlgeschmack.
Seit Dezember 2013 ist die Krabbenfischerei zu Pferde durch die Unesco als immaterielles Kulturerbe anerkannt.